Die große Halle mit ihrem Strohdach ist die ehemalige Scheune des Plattnerhofes. Hier werden heutige Imkereigeräte und alte bäuerliche Alltagsgegenstände und Werkzeuge ausgestellt. Im Rahmen der Museumsführung werden das Leben im Bienenstock sowie die Gewinnung der verschiedenen Bienenprodukte erklärt. Dazu gibt es bei Bedarf auch multimediale Präsentationen zu den verschiedenen Themenbereichen auf einer großen Leinwand. Nun einige Beispiele, welche die Besucher im Rahmen der Führung erleben können.

Der Magazinstock
Bei dieser Form des Bienenstockes können Wabenrähmchen bequem untersucht, umgestellt oder entnommen werden, ohne die Bienen unnötig zu stören oder gar die Waben zu zerstören. Durch ein Absperrgitter, das die größere Königin nicht durchlässt, wird erreicht, dass diese nur im untersten Stockwerk Eier legen kann (Brutraum). Wenn sich ein Bienenvolk stark vermehrt oder viel Honig einträgt, kann der Imker die Bienenwohnung vergrößern, indem er zusätzliche Stockwerke mit Waben aufsetzt (Honigraum). Im obersten Stockwerk findet man einen Futterbehälter aus Kunststoff. Hieraus werden die Bienen mit Zuckerwasser für den Winter gefüttert. Den Honig hat der Imker ja zuvor teilweise entnommen.   
Wabenrähmchen und Mittelwände
Ein im Rähmchen gespannter Draht wird mit Strom erhitzt und eine vorgefertigte Mittelwand aus Bienenwachs festgeschmolzen. Diese bauen die Bienen zu einer Wabe aus. So hat der Imker die Möglichkeit, Waben bequem aus dem Stock herauszunehmen (mobiler Rahmenbau). Den Strom mit niedriger Spannung liefert ein Transformator.
Honiggewinnung durch Schleudern
Um den Honig zu gewinnen, ohne die Wabe zu zerstören, erfand in Deutschland 1853 Baron von Berlepsch die herausnehmbaren Wabenrähmchen (Mobilbau). 1860 erfand Major von Hruschka die Honigschleuder. Die entdeckelten Waben stellt der Imker in die Schleuder. Durch schnelles Drehen entstehen Fliehkräfte, die den Honig nach außen fließen lassen. Der Honig fließt in die Trommel der Schleuder und durch einen Ablasshahn unten heraus, wo er durch Siebe gereinigt und dann aufgefangen wird. Daraufhin werden die Waben umgedreht, damit auch der Honig aus den Zellen der anderen Seite der Wabe herausgeschleudert werden kann. Diese Schleuder wird von einem Elektromotor angetrieben.
Imkerwerkzeuge
Mit Entdeckelungsgabel oder -messer entfernt der Imker die Wachsdeckel, damit er den Honig durch "Schleudern" entnehmen kann. Die Messer sind heute zum Teil auch elektrisch heizbar.
Mit Rauch aus den sogenannten Smokern wird die Stechlust der Bienen gedämpft, während der Imker am geöffneten Bienenstock arbeitet.
Pollengewinnung
Bienen sammeln Pollen als Eiweißnahrung, die sie für ihr Wachstum brauchen. Dieses hoch-konzentrierte pflanzliche Eiweiß ist auch für uns Menschen wertvoll. Zur Gewinnung des Pollens wird eine Pollenfalle vor dem Flugloch angebracht. Die heimkehrenden Sammlerinnen zwängen sich durch die Löcher und streifen dabei ihre "Pollenhöschen" ab. Die Pollen fallen nach unten in die Auffanglade. Ein Gitter verhindert, dass die Bienen den Pollen dort wieder herausholen können.
Siehe auch "Pollen" in unserem Museumsshop
Propolisgewinnung
Bienen sammeln Baumharz und machen daraus das Kittharz Propolis. Damit werden Fugen und Lichtspalte im Stock abgedichtet, aber auch Fremdkörper überzogen, denn Propolis ist ein natürliches Antibiotikum. Zur Gewinnung legt der Imker ein Propolisgitter auf die Rähmchen. Die Bienen verschließen diese Öffnungen dann mit Propolis.

Königinnenzucht
Wenn eine Königin stirbt oder der Platz im Stock für das Volk zu eng wird, dann werden von den Arbeiterbienen mehrere Zellen einer Wabe zu sogenannten Weiselzellen ausgebaut. In diesen zapfenförmig vergrößerten Zellen werden junge Königinnen herangezogen, indem die Larven mit dem Futterweiselsaft "Gelée royale" gefüttert werden. Die erste geschlüpfte Königin würde alle späteren töten. Deshalb gibt der Imker jede Weiselzelle in einen kleinen Käfig (rechts) und die Königin schlüpft dort. So bleiben alle wertvollen Jungköniginnen am Leben. Andere Käfige (Mitte) dienen zum Zusetzen einer neuen Königin zu einem weisellosen Volk. Junge Königinnen werden verkauft und dazu sogar in Behältern (links) mit der Post verschickt.