Die zwei 150 Jahre alten Birnbäume werden jedem aufmerksamen Besucher sofort ins Auge fallen, doch darüber hinaus finden sich auf dem Plattner Bienenhof noch viele weitere alte Kulturpflanzen, die den Bienen als Nahrungsquelle (Bienenweide) dienen.

Der Holunder (Sambucus nigra)
Die Bauern machen seit Jahrhunderten durstlöschenden Saft aus den weißen Blütendolden aber auch aus den dunkelroten bis schwarzen Beeren. Holunderblütensirup gibt es auch in unserem Museumsshop. Aus den Beeren macht man außerdem "Holersulz", ein süßes Gelee, das gegen Husten hilft.
Die Salweide (Salix caprea)
Im Frühling sind die Weidenkätzchen die erste Bienennahrung. Daran sollten wir uns erinnern, wenn wir zu Ostern Weidenzweige als sog. "Palmkätzchen" abschneiden. Als guter Pollenlieferant bieten Weiden den Völkern im Frühling das Futter für viele neue Bienenlarven. Dadurch können sich die im Winter geschwächten Völker wieder erholen. Weidenzweige, besonders die der Salweide sind sehr elastisch. Die Bauern verwenden sie zum Körbeflechten. Auch das Stroh am Dach des Plattnerhofes wurde mit Weiden festgebunden.
Der Ledererapfel
Früher wurde der Lederer gern angebaut, weil diese süßen Äpfel bis zum Frühling haltbar sind. Dabei wird ihre Haut aber sehr ledrig und schrumpelig - daher auch der Name. Heute ist diese Sorte fast verschwunden.
Die Vogelbeere (Sorbus aucuparia)
Aus den roten Beeren dieses bis 15m hohen Baumes wird in Südtirol ein kostbarer Schnaps gebrannt - der Mospeler, den die Bauern auch bei Fieber und Erkältungen gern als Heilmittel nahmen. Für einen Liter Schnaps braucht man bis zu 80kg der recht wenig saftigen Beeren, die aber reich an Vitamin C und Mineralstoffen sind.
Die Heckenrose (Rosa corymbifera)
Diese wilde Rosenart ist wegen ihrer Früchte bekannt, den Hagebutten aus denen man den gleichnamigen Tee macht. Die Heckenrose mit ihren Hagebutten ist auch gemeint in dem bekannten Kinderlied "Ein Männlein steht im Walde". Für die Biene liefern Rosen vor allem Pollen.
Viele weitere Pflanzenarten
erfreuen den Naturfreund rund um den Pattnerhof. Da nicht künstlich gedüngt wird, erlebt man die Artenvielfalt einer Wiese wie in früheren Zeiten.